GEFÜLLTE SCHATTEN
Das Medium Fotografie hat sehr unterschiedliche Facetten. Fotografen nutzen ihren Körper als verfügbares Modell, als Kunstobjekt – zu Reflektionen mit den eigenen Mitteln.
Und ich bin eine „Frau mit Schatten“. Diese gefüllten Schatten sind kein Ausflug in ein imaginäres Schattenreich. Dies ist ein Tagebuch der Zwiesprache mit meinem Schatten, den ich kenne, ihn allerdings immer wieder neu entdecke.
Meine Bilder sollen Raum geben – Raum für Menschen und ihre Gedanken – kleine Bilder Geschichten, die den Betrachter zu Fragen inspirieren soll. Licht, Schatten und auch die Form sind Ausgangspunkt meiner Reflektionen. Gezielt setze ich mich dem Licht aus und gebe dadurch meinem Körper einen natürlichen Schatten. Es springt mich geradezu an. Als Lichtfrau sehe ich die aus Lichtstrahlen gebildete Gestalt und gebe ihr Form, nur die äußere Gestalt, meinen Umriß – die Materie als Grund und Urstoff der Körperwelt bekommt für den Moment eine neue gefüllte Oberfläche.
Das sachlich Gegenständliche erfährt in meinen Augen eine neue Art der Sinnlichkeit mit neuem Inhalt auf einem lebenden Gewächs wie dem Baum. Auch der Stein als Sinnbild der Härte reizt mich – diese stoffliche Hülle aufzuweichen. Die Ästhetik des künstlerischen Schaffens bekommt eine neue Form und so wird die Materie zu einem begrifflichen Wesen. Besonders wenn wie in diesem Fall Reste eines Bunkers einer Torpedoversuchsanstalt aus dem zweiten Weltkrieg mein Farbspiel mit bunten Steinen konterkarieren.